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gedankenflut

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Tuesday, December 20, 2011

Selbst-Mit-Leid

Aha, da hat es mich wieder. Dieses unbestimmte beschissene Gefühl, nicht das zu sein, was ich will. Dennoch ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, als ich über das berühmte Selbstmitleid nachdachte. Leid empfinde ich öfter, von außen zugefügt und von innen heraus produziert. Das seelische Leid wird auch zunehmend zu dem körperlichen und das bereitet mir Sorgen. Aber zurück zum Selbst. Ich leide nicht unter meiner Selbst, eher um meiner Selbst wegen. Dieses Verhalten prägte mein Vater maßgeblich und ich bin mir dessen bewußt. Die dahinter stehenden Konflikte mit meinem Selbst habe ich zum Teil entdeckt und kämpfe gegen sie an. Vorhin ertappte ich mich dabei, einmal mehr ein berühmtes Bad im Selbstmitleid zu nehmen, da ja alles so schrecklich ist in meinem Leben. Nur dieses "mit" mir "leiden" irritierte mich dermaßen, dass ich darüber stolperte und erneut festhielt für mich, dass ich es gar nicht nötig habe. Ich bin ein gestandener Mann, der seinen Weg geht, vielleicht an der ein oder anderen Stelle sich mehr zusammen reißen sollte, auf jeden Fall weiterhin aufstehen und sich nicht unter buttern lässt. Mein Leid wird nicht verfliegen, dennoch mir weiterhin Kraft geben, die Verhaltensänderungen zu vollziehen. Ich werde Tränen zulassen, wenn es die Situation gebietet und Wut rauslassen, wenn nötig, meinem Ärger Luft machen und die Liebe auch zukünftig unter den anderen Lebewesen zu verteilen!

Saturday, August 13, 2011

flattr und ich

Angetan von der Berliner Gazette beschäftigte ich mich nochmals mit flattr. Die Idee mit Kleinstbeträgen das Überleben Kulturschaffender zu unterstützen, gerade im Bereich der digitalen Kulturgüter, war mir nicht neu zugeflattert, sondern durch den kreativen Aufruf der Wortakrobaten wieder ins Gedächtnis zurückgerufen. Seinerzeit zum Start des Dienstes in Deutschland als Testversion war ich sofort bereit, nicht nur meine Daten, sondern auch Geld zur Verfügung zu stellen. Ich verfüge monatlich über wenig Geld, laut Armutsindikator bin ich auf jeden Fall gefährdet, in eben diese abzurutschen. Dennoch spende ich hier und da Bargeld an Mittellose, unterstütze eine studentische Initiative mit 2 € monatlich und kaufe auch mal die Motz beziehungsweise den Straßenfeger in der U-Bahn.

Das Konzept von flattr hat einen gewaltigen Haken für mich. Per Lastschrift soll von meinem Konto ein Mindestbetrag monatlich abgebucht werden, der dann von mir in kleineren Beträgen wiederum an die von mir ausgesuchten Inhalte gespendet wird. Der Haken ist der Mindestbetrag an sich. Soweit ich mich erinnere waren es am Anfang 25 €. Soviel spende ich im Monat nicht, sondern kumuliert vielleicht 10 €. Ich war nicht bereit meinen Fixkostenanteil derart zu erhöhen und bin es bis heute hin nicht. Das ich diesen Betrag komplett spende, finde ich sehr gut, denn flattr behält von mir als Spender nichts ein, denke ich, nachdem ich die in englischer Sprache verfassten Allgemeinen Geschäftsbedingungen gestern nochmals durchlas. Dennoch erinnert mich dieses Geschäftsmodell, denn soweit ich verstanden habe, behält flattr einen geringen Betrag von den Empfängern ein, sehr an Zwang. Übertragen auf die Motzverkäufer hier in Berlin wäre es denkbar, dass die Motz gGmbH beispielsweise einen Spenderausweis an diejenigen verteilt, die per Lastschrift monatlich 10 € abbuchen lassen und dann in der U-Bahn dem Verkäufer nur noch diesen zeigen und ihre Zeitung dann quasi ohne Direktspende abgeben müssten. Das ist nicht nur für mich eine absurde Vorstellung und läuft der Freiwilligkeit zuwieder. Manchmal will ich die Zeitung auch gar nicht und gebe einfach so ein Brötchen ab.

Um beim Finanziellen zu bleiben, möchte ich lobenswert erwähnen, dass die Berliner Gazette eben nicht nur flattr als Spendenmöglichkeit anbietet, sondern meinen favorisierten Weg der Direktspende auf´s Konto. Von diesem werde ich Afang September auch sofort Gebrauch machen, denn freiwillig spende ich gern!

Wednesday, February 23, 2011

Von Traurigkeit erfüllt
Mit Scham befleckt
Von Liebe beflügelt
Mitgefühl für Jedermann
Kein Gefühl für sich

Vor Erfurcht strotzend
Mit Solz behände
Die Angst bekämpfend
Dem Tod begegnen

Ich will leben

Saturday, December 26, 2009

Die besinnlichen Tage sind vorbei, mein Geist ist aber noch nicht erschöpft, meinem Magen gehts auch sehr gut. Als Vegetarier isst´s sich leichter. Der Schokolade gegnüber habe ich mich diszipliniert verhalten. Das Essen insgesamt, im Kreise der Familie und Freunden, war entspannt und gemütlich. Es waren aber nur Pärchen um mich herum versammelt, mir fehlte jemand zum Reden. Mein Seelenkarussel dreht sich immer weiter. Den Satz finde ich toll. Ein neues Jahr steht bevor. Sehr aufregend wird es sein, sicherlich auch anstrengend, aber im positiven Sinne. Neue Vorsätze habe ich wieder nicht und Erwartungen stelle ich hinten an. Ich lass mich überraschen. Kann ein Mann einen anderen Mann lieben? Werde ich genug Geld verdienen? Wie schnell werde ich meine besten Freunde besuchen?...Fragen über Fragen, die sich mir rein assoziativ aufdrängen, wenn ich an den bevorstehenden JAhreswechsel denke. Winterliche Melancholie befällt mich gerade und bevor mein Herz sich leer schächtet, muss ich jetzt aufhören und Frühstück vorbereiten...

Sunday, October 18, 2009

realitätsflut

in meinem leben habe ich mit vielen menschen jeden tag zu tun. sehr unterschiedliche charaktere sind das und ich habe viel zu lachen und zu weinen. die verschiedenen realitäten, die ein jeder von uns lebt, prallen, wie gestern abend, mit großer wucht aufeinander. ich sehe mich von einer realitätsflut bedroht und weiß nicht, wie ich ihr entfliehen kann. genau in diesem moment schaffe ich es, mich auf sicherem boden zu fühlen, denn ich bin bei mir, in meiner eigenen realität. aber schon in dem moment, in dem diese von dir gelesen wird, verändert sie sich und dich. manchmal lösen der austausch der verschiedenen realitäten, tsunamis aus, dessen folgen nicht absehbar sind. was wird weggespült von mir, verliere ich mich in den wellen, sind die wogen zu stark und ich entferne mich endgültig von mir? das eintauchen in andere realitäten hat mir schon immer gefallen und mein bedürfnis des voyerismus sehr gut befriedigt. auch das spiel mit den wellen gefiel mir, bis der sand unter meinen sohlen entrann und ich nicht mehr atmen konnte. heute baue ich im vorfeld schon inseln und bewege mich fast ausschliesslich auf festem boden...

Friday, July 10, 2009

Der Tod

berührt mich, lässt mich nicht los, droht, mich zu ersticken...
ich war so kalt, habe nur funktioniert im Angesicht des nahenden Todes...
so bitterkalt, dass es mir den Rücken gefror...
seine Hand fühlte sich warm an, er roch nach Urin, der Tod war so nah, er breitete sich im ganzen Raum aus
ich musste gehen, war noch nicht bereit Abschied zu nehmen
die Hoffnung stirbt zu letzt

Monday, May 11, 2009

Nichtalkoholische ovolaktische Vegetarier

sind mir die liebsten. Seit einem Jahr nun lebe ich nach den strengen Regeln der Nichtalkoholischen ovolaktischen Vegetarier. Das bedeutet, ich esse keine tierischen Produkte, auch keine Gelatine, an die verschiedenen E-Stoffe hab ich mich noch nicht rangemacht, und verzichte auch auf Fisch, aber ich esse Milchprodukte und Eier. Der Konsum von Alkohol beschränkt sich bei mir auf seltene Anlässe, wie Geburtstage engster Freunde, daher behaupte ich keinen zu trinken. Sogar auf Speisen, in denen Alkohol enthalten ist, verzichte ich. Vor einem Jahr beschloss ich zum einen abzunehmen und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Mein Körper dankt es mir mit tatsächlichem Gewichtsverlust und generell besserem Gefühl und ich glaube, dass ich vielleicht eine Vorbildfigur sein kann in Bezug auf nachhaltigen Konsum. Man könnte mich sogar Öko nennen, da ich nebenbei auch noch aufs Energie sparen achte, mir ein Fahrrad zum Geburtstag hab schenken lassen und vorher schon Öffentliche Nahverkerhsmittel bevorzugt habe. Das Beste ist aber, ich hab immer ein Gesprächsthema und ernte nicht selten Bewunderung, dass braucht ein Ego ab und an, aber auch kontroverse Diskussionen entbrennen manches Mal, z.B. über die E-Stoffe...aber dazu später mehr