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Saturday, August 13, 2011

flattr und ich

Angetan von der Berliner Gazette beschäftigte ich mich nochmals mit flattr. Die Idee mit Kleinstbeträgen das Überleben Kulturschaffender zu unterstützen, gerade im Bereich der digitalen Kulturgüter, war mir nicht neu zugeflattert, sondern durch den kreativen Aufruf der Wortakrobaten wieder ins Gedächtnis zurückgerufen. Seinerzeit zum Start des Dienstes in Deutschland als Testversion war ich sofort bereit, nicht nur meine Daten, sondern auch Geld zur Verfügung zu stellen. Ich verfüge monatlich über wenig Geld, laut Armutsindikator bin ich auf jeden Fall gefährdet, in eben diese abzurutschen. Dennoch spende ich hier und da Bargeld an Mittellose, unterstütze eine studentische Initiative mit 2 € monatlich und kaufe auch mal die Motz beziehungsweise den Straßenfeger in der U-Bahn.

Das Konzept von flattr hat einen gewaltigen Haken für mich. Per Lastschrift soll von meinem Konto ein Mindestbetrag monatlich abgebucht werden, der dann von mir in kleineren Beträgen wiederum an die von mir ausgesuchten Inhalte gespendet wird. Der Haken ist der Mindestbetrag an sich. Soweit ich mich erinnere waren es am Anfang 25 €. Soviel spende ich im Monat nicht, sondern kumuliert vielleicht 10 €. Ich war nicht bereit meinen Fixkostenanteil derart zu erhöhen und bin es bis heute hin nicht. Das ich diesen Betrag komplett spende, finde ich sehr gut, denn flattr behält von mir als Spender nichts ein, denke ich, nachdem ich die in englischer Sprache verfassten Allgemeinen Geschäftsbedingungen gestern nochmals durchlas. Dennoch erinnert mich dieses Geschäftsmodell, denn soweit ich verstanden habe, behält flattr einen geringen Betrag von den Empfängern ein, sehr an Zwang. Übertragen auf die Motzverkäufer hier in Berlin wäre es denkbar, dass die Motz gGmbH beispielsweise einen Spenderausweis an diejenigen verteilt, die per Lastschrift monatlich 10 € abbuchen lassen und dann in der U-Bahn dem Verkäufer nur noch diesen zeigen und ihre Zeitung dann quasi ohne Direktspende abgeben müssten. Das ist nicht nur für mich eine absurde Vorstellung und läuft der Freiwilligkeit zuwieder. Manchmal will ich die Zeitung auch gar nicht und gebe einfach so ein Brötchen ab.

Um beim Finanziellen zu bleiben, möchte ich lobenswert erwähnen, dass die Berliner Gazette eben nicht nur flattr als Spendenmöglichkeit anbietet, sondern meinen favorisierten Weg der Direktspende auf´s Konto. Von diesem werde ich Afang September auch sofort Gebrauch machen, denn freiwillig spende ich gern!

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